SHIPS IN THE NIGHT – „Latent Powers” (Album-Review)

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Über SHIPS IN THE NIGHT bin ich das erste Mal im Frühjahr 2017 gestolpert, durch das Video zu „Deathless“. Ende des gleichen Jahres hatte ich das Glück, Alethea Leventhal mit ihrem Projekt in einem schummrigen Kreuzberger Keller live erleben zu dürfen. Seitdem bin ich Fan. Nun hat junge US-Amerikanerin ihr zweites Album „Latent Powers“ veröffentlich, erstmals auf dem Label Cleopatra Records. Ihrem ätherischen Synthie-Dreampop bleibt die Künstlerin auch auf dem neuen Werk treu.

Da ich mich an der aktuellen Single „First Light“ schon seit ihrem Erscheinen vor ein paar Wochen tot höre, und auch „When I Was Found“ und „Lost Times“ schon bereits vorab veröffentlicht waren, war für mich tatsächlich erst der vierte Titel auf dem Album wirklich neu. Da mir auch das ECHO & THE BUNNYMEN Cover „Killing Moon“ bereits live hinlänglich bekannt war und es sich beim letzten Track um eine Reprise des zweiten handelt, hätte ich mir tatsächlich noch ein wenig mehr Neues gewünscht.

Wobei das tatsächlich gnadenlos subjektiv ist, denn tatsächlich war keiner der Songs bislang auf einem Album enthalten. Kein Wunder, es ist ja wie gesagt auch erst das zweite der Künstlerin. Im Internetzeitalter muss man sich eben an zunehmende Pre-Releases gewöhnen. Und dem Album selbst tut es keinen Abbruch – denn alle der aufgezählten Vorab-Songs sind ja alles andere als schlecht. Das bereits erwähnte „First Light“ – übrigens auch zu finden in unserer neuen Youtube-Playlist – ist ein genialer Opener, der sich nach ätherischem Beginn zu einem wunderbar tanzbaren Space-Disco-Song entwickelt. „When I Was Found“ ist eine zeitlos schöne Synth-Ballade und das mit einem prägnanten Beat ausgestattete „Lost Times” zählt sowieso schon seit längerem zu meinen absoluten SITN-Lieblingsstücken.

Auch die (für mich) neuen Tracks enttäuschen in keiner Weise, ob es die eher ruhig-verträumteren Stücke wie „Sun One“ oder „It Goes Down“, das treibende „The Fire“ (neben „First Light“ mein Geheimtipp auf dem Album), das hymnische „Last Days“ oder das sich wunderbar steigernde „Phantom IV!“ sind.

Über den Coversong muss man ebenfalls nicht viele Worte verlieren, er ist wie bereits bemerkt, schon seit langem Teil der SITN Live-Setlist und abgesehen davon, dass der Song natürlich sowieso ein All-Time-Klassiker ist, schafft es Alethea, dem Ganzen eine ausreichende Eigennote zu geben. (Seit ich ihre wundervolle Version von THE CURE’s „Plainsong“ gehört habe, darf die Lady in meinen Ohren sowieso ALLES covern.)

Für alle Fans von 80ies Style Synth, DreamPop, Ethereal Goth, Vaporwave und Ähnlichem ist das neue SITN-Album ein MUSS, aber auch wer mit diesen Stilrichtungen nicht so vertraut ist, sollte mal reinhören. Die Songs sind wirklich einer um den anderen wunderschön! Einfach Augen zu, auf „Play“ klicken (am besten mit guten Kopfhörern) und wegfliegen.

 

SHIPS IN THE NIGHT

Latent Powers

2021

Cleopatra Records

 

Tracklist:

  1. First Light
  2. When I Was Found
  3. Lost Times
  4. Sun One
  5. The Fire
  6. It Goes Down
  7. Last Days
  8. Phantom IV
  9. The Killing Moon
  10. When I Was Found (Reprise)
Florian Hessler

Über Florian Hessler

Archäologe, Historiker und freier Journalist (u.a. Zillo Medieval, Sonic Seducer, Miroque, Metal-District, Piranha) floh.hessler(at)schubladenfrei.de
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