Die deutsche Chansonnière Alexandra feierte mit Hits wie „Zigeunerjunge“ und „Mein Freund der Baum“ in den späten 60er Jahren große Erfolge. Ihr tragisch früher Tod und in der Folge aufkommende Spionagegerüchte um ihre Person machen sie bis heute zu einer schillernden Figur. Das in Kürze auch in Berlin zu erlebende Stück „Illusionen“ des Eisenacher Landestheaters erweckt Alexandra und ihre Musik zu neuem Leben.
Geboren wurde Alexandra 1942 unter dem bürgerlichen Namen Doris Wally Treitz. Ihren Künstlernamen wählte sie in Anlehnung an den Namen ihres Sohnes. Nach einem Mode- und Schauspielstudium wurde sie als Sängerin entdeckt und tourte unter anderem mit dem Orchester Hazy Osterwald. Wenige Jahre später hatte sie ihren Durchbruch als Solokünstlerin. Alexandra sah sich zeitlebens nicht als Schlager- (der Begriff war damals allerdings auch noch anders besetzt als heute), sondern eher als deutschsprachige Chansonsängerin. Sie pflegte Kontakte zu Größen der Branche wie Salvatore Adamo, Gilbert Bécaud und Yves Montand; eine besonders tiefe Freundschaft verband sie mit Udo Jürgens. 1969, im Alter von nur 27 Jahren, starb Alexandra bei einem schweren Autounfall. Ungereimtheiten und Ermittlungspannen sorgen bis heute für Spekulationen und Verschwörungstheorien. Die Spionagegerüchte beruhen hauptsächlich auf der von dem Berliner Regisseurs Marc Boettcher 1999 vorgelegten Biographie der Künstlerin, in der er ebenfalls behauptet, während seiner Recherchen mehrfach von Unbekannten bedroht worden zu sein.
Doch auch abseits solcher sensationellen Enthüllungen bietet Alexandras Leben genug Material für eine dramaturgische Bearbeitung. Autor Lars Wernecke schuf aus autobiographischen Aussagen der Künstlerin, Zitaten von Wegbegleitern und natürlich ihren Liedern ein spannendes und kurzweiliges Zwei-Personen-Stück, das nun bereits in der dritten Spielzeit am Landestheater Eisenach große Erfolge feiert. In der Hauptrolle glänzt die junge Berliner Schauspielerin Jannike Schubert, die dabei nicht nur durch ihre verblüffende optische Ähnlichkeit mit Alexandra, sondern vor allem auch stimmlich überzeugt. Am 24. November gastiert das Stück im großen Saal des Berliner Admiralspalasts.
Ein ausführliches Interview mit der Hauptdarstellerin findet Ihr hier.
Illusionen – Alexandras Leben
Regie und Bühnenbild: Marie Helene Anschütz
Musikalische Leitung: Franz Fischer
Kostüme: Martina Tornow
Dramaturgie: Sophie Oldenstein
Musikalische Arrangements: Kai Picker
Alexandra: Jannike Schubert Am Klavier: Franz Fischer
24.11.2016, 20:00
Berlin, Admiralspalast
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