„Bonne Nouvelle“ ist das fünfte Album der Pariser Band LES YEUX D’LA TÊTE, die sich in den letzten Jahren auch in Deutschland vor allem durch ihre großartigen, energiegeladenen Liveshows eine große Fangemeinde erobert hat. Wir haben mal reingehört.
2006 vom Blasmusiker Benot Savard und dem Rocker Guillaume Jousselin gegründet, zeichnen sich LES YEUX D’LA TÊTE seit jeher durch eine unnachahmliche Mischung aus unterschiedlichen Traditionen und Genres aus. Der Promo-Waschzettel zur CD erwähnt allein Sinti-Swing, Chanson, Balkan Beats, Poetik-Punk, Rock, Folk und Jazz, es finden sich aber auch Reminiszenzen an Reggae oder andere karibische Klänge, Afropop und es darf ab und an auch gerne mal ein bisschen klezmerig klingen.
Entsprechend vielfältig instrumentiert ist die fünfköpfige Formation: Neben E- und Akustikgitarren, E-Bass und Schlagzeug, finden sich Kontrabass, verschiedene Saxophone, Akkordeon, Trompete und diverse Perkussionsinstrumente.
Die oben beschriebene Vielfalt findet man auch auf „Bonne Nouvelle“, das damit nahtlos an den erfolgreichen Vorgänger „Murcielago“ und auch die vorherigen Veröffentlichungen anschließt. LES YEUX D’LA TÊTE verstehen es nach wie vor auf beinahe kongeniale Weise, all die erwähnten ethnischen Traditionen zu einem ganz eigenen Stilmix zusammenzufügen. Multikulti at its best, von heiß gekocht bis lässig, dabei aber immer auch sehr französisch und auf jeden Fall tanzbar. Auch in den Texten ihrer neuen Songs bleibt sich die Band treu und beschäftigt sich wieder mit allerlei Alltagsthemen wie Liebe, Freude oder einfach dem Spaß am Singen und Feiern bis zu den ganzen Verrückten, die uns tagtäglich „da draußen“ begegnen.
Alles in allem ist das neue Werk aus dem Hause LES YEUX D’LA TÊTE also einmal mehr eine runde Sache. Das Einzige, was man vielleicht kritisieren könnte, ist, dass es vielleicht schon zu rund ist. Ein wenig fehlt mir tatsächlich die anarchische Spritzigkeit, die vor allem auf den ersten Alben „Danser sur les toits“ und „Madones“ so viel Spaß macht.
Das ist jetzt allerdings das berühmte Jammern auf hohem Niveau, denn „Bonne Nouvelle“ ist trotzdem immer noch verdammt gut. Definitive Hörempfehlung!
„Bonne Nouvelle“
Fais & Ris
Tracks:
- Bonne Nouvelle
- Ensemble
- Laisse-Moi Chanter
- Je ne Marche Pas Droite
- Sous La Canopée
- En Vacances
- Like Me
- Oh La La
- Mes Amis
- Hamburg
- M’en Veux Pas
- Mourir Sur Scène