Das Berliner Duo EVELINE macht in der Hauptstadt schon seit etwa einem Jahr als Live Act von sich reden. Unter anderem supporteten die beiden schon Künstler wie Adam Lambert oder Låpsley. Nun steht ihre Debüt-EP kurz vor der Veröffentlichung. Wir haben schon mal reingehört.
Hinter EVELINE stecken Sängerin Lisa Kögler und Keyboarder Jan Eric Markert. Die beiden werden oft als Electronic-Pop-Duo bezeichnet. Wenn man die neue 4-Track-EP der Band hört, fragt man sich stellenweise warum. Klar, bietet sich an, wenn das Ganze offiziell nur aus einer Sängerin und einem Keyboarder/Programmer besteht. Live allerdings holen sich die beiden aber immer durchaus Verstärkung auf die Bühne und das hört man auch auf der EP. Für eine Klassifizierung als „elektronisch“ rockt das Ding nämlich viel zu sehr. Das liegt aber nicht nur daran, dass da tatsächlich auch eine E-Gitarre zu hören ist, sondern vor allem auch an der Stimme von Lisa. Sanft-unterkühlt kann die Dame zwar ebenfalls, aber wenn sie erst mal aufdreht (was sie übrigens in eigentlich jedem Song tut)… habe die Ehre, was für ein Organ! Mit der Röhre könnte sie auch gegen laute, schrammelige Gitarrenwände ansingen (und würde gewinnen). Muss sie in dem Fall aber gottseidank nicht. Dazu ist die Musik dann wiederum doch zu sehr in der Pop-Ecke angesiedelt.
Weckt das Erinnerungen an die 80er Jahre? Klar. Da finden sich genügend typische Synth- Elemente oder auch Dinge wie das dezent eingesetzte Saxophon beim Titeltrack. Auch für die 90er würden sich Argumente finden lassen. Die Retro-Einflüsse sind zwar hörbar vorhanden, jedoch ganz bestimmt nicht nach dem Motto „Torte ins Gesicht“. EVELINE setzen diese Elemente ganz dezent ein und kreieren daraus einen eigenen, absolut zeitgemäßen Sound. Tanzbar? Kannste wetten!
Was hatten wir nun schon alles? Elektronic, Rock, Pop, Indie (passt sowieso immer)… moment, habe ich Soul schon erwähnt? Die Scheibe groovt, dass es eine wahre Freude ist. Hört Euch mal „Thunder“ an!
Die EP erscheint als digitaler Download und wird in limitierter Auflage auch als Hardcopy (CD) erhältlich sein.
Fazit: Das ganze Einsortieren ist in diesem Fall eigentlich absolut müßig. (Wie heißt unsere Seite doch gleich?) Die vier Tracks sind einfach gut und dazu noch absolut hitverdächtig produziert. Punkt. Anders gesagt: da reift ein gar nicht mal so kleines Juwel heran.
Man will ja eigentlich zu so einem Ding erst einmal gratulieren und nicht gleich schon wieder Druck aufbauen, aber ich hoffe dennoch, dass diesem „Teaser“ bald ein vollständiges Album folgen wird. Darauf wäre ich jedenfalls so gespannt, wie schon lange nicht mehr bei einem „Newcomer“.
EVELINE
Scared
(Digital-EP)
Spinnup
VÖ: 10.02.2017
Tracklist:
1. Simple
2. Scared
3. Time
4. Thunder